B-Klarinette Carl Kruspe Leipzig

Carl Kruspe (Mühlhausen 1808 – Erfurt 1885) eröffnete 1829 in Mülhausen seine erste Werkstatt. Seit 1836 war er mit einer Werkstatt in Erfurt ansässig. Zwei Söhne von ihm wurden ebenfalls Instrumentenmacher: (Johann) Eduard (1831–1918) und Wilhelm Friedrich (1838–1911). Während Eduard unter dem Firmennamen "Ed. Kruspe Erfurt" Metallblasinstrumente baute, führte Wilhelm Friedrich eine Holzblasinstrumenten-Manufaktur unter dem Namen "Carl Kruspe Erfurt". 1893 eröffneten die beiden Brüder Kruspe einen Ausstellungsraum in Leipzig, der von Wilhelm Friedrichs Sohn Carl (Karl) Kruspe (1865-1929) geleitet wurde und bald Instrumente unter der Bezeichnung "Carl Kruspe Leipzig" herstellte.

B-Klarinette Carl Kruspe Erfurt

Eine ähnliche Klarinette von Carl Kruspe Leipzig beschreibt Wilhelm Altenburg in Heft 11 des 28. Jahrgangs der "Zeitschrift für Instrumentenbau" (Leipzig 1908) in einem Artikel mit dem Titel "Neue Fortschritte im Klarinettenbau":

Die neue Klarinette von Carl Kruspe in Leipzig (D.R.G.M.) besteht aus einer ungeteilten Klangröhre, um die besondere Triller-Mechanik für fis-gis/H-gis bequemer anbringen zu können. Die bereits bei dem früheren Modell vorhandene Gabel-Mechanik für f2/B auf dem Unterstück ist jetzt durch eine neuartige, leicht funktionierende Einrichtung ersetzt. Ausser dem früheren Schalldeckel zum Ausgleich von h2-c3/e1-f1 haben jetzt auch das 3. und das 6. Fingerloch, deren Ringe durch Fingerplatten ersetzt sind, einen angelöteten Deckel erhalten, wodurch die Töne a2/d1 auf dem Oberstück an Fülle und Reinheit gewinnen.